Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Gedichte

Das andere Gebet

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Ach Herr, manchmal ist es zu viel des Guten.
"Seid fruchtbar und mehret euch" sagtest du.
Hättest du nicht zusätzlich "ein bisschen" sagen können?

Alles eilt und macht, dein Wunsch ist ihnen Befehl.
Aber langsam wächst uns das alles über den Kopf, Herr!
Ich frage dich, wie soll das weiter gehen?

Außerdem hörte ich noch etwas Einschneidendes von dir:
"Macht euch die Welt untertan!" hast du gesagt.
Und alle raffen und horten, wollen immer mehr.

Aber ich stehe nur da, die Arme auf dem Rücken.
Still und sinnend betrachte ich deinen Himmel.
Weil ich deine Worte ganz anders verstehe.

Nickname 17.06.2006, 01.34 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ballade

Folgende Fotos wurden vor drei Tagen innerhalb von zehn Minuten fotografiert und ich habe daran kaum manipuliert. (Nur zweimal einen Baumwipfel rausretuschiert, etwas beschnitten und den Kontrast leicht erhöht). Die Wolken waren wirklich so! Durch Klick auf "zoom" vergrößern sich die Bilder auf 900 Pixel Breite.


Ipsens Ballade

Ips ist nicht sehr erdverbunden
träumt zum Himmel viele Stunden,
baut ein Boot für´s Himmelszelt,
das sich oben wirklich hält.

Glücklich schwebt nun über Land
Ips der solches nie gekannt.
Blickt hinab und sucht sein Haus,
sieht nur Wolken, oh welch Graus!

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Doch ein Regendämon sieht
wie Ips an der Reling kniet,
hört ihn fluchen und ergrimmt,
weil er Wolken wichtig nimmt!

"Elender, du schimpfst mein Heim!
Sollst ab nun ein Köter sein!"
Schon fällt Ips auf alle Viere
wandelt sich voll Schmerz zum Tiere.


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Ips nun brüllt! Doch klingt´s nach bellen!
Segel knattern, Schnüre schellen.
Ja das ganze Boot kläfft letztlich,
wird zum Untier ganz entsetzlich.

Dämon wird nun richtig böse
denn er hasst zu viel Getöse.
Hebt die Hand und macht behende,
dem was Ips heißt nun ein Ende!

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Blickst du in den Himmel heute
siehst dort eine Hundemeute
schweigend durch den Äther jagen,
ist das Ips, gänzlich zerschlagen.

Die Moral von der Geschicht,
wenn du träumst dann fluche nicht!
Denn der Dämon ist in dir,
weck ihn nicht! Das rat ich dir.

(Ich habe übrigens noch eine andere Schlussversion, aber die ist zu wenig stubenrein um sie zu veröffentlichen... *gg* Wer sie dennoch lesen will, muss unbedingt weiblich sein. Außerdem, nur über Mail und dann ist sie selbst an eventuell desaströsen Zuständen schuld, gell!! *g*)

Nickname 06.06.2006, 00.35 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Fränzchens letzte Worte

kornblume.jpg
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Ruft Lieschen erbebend:
"welch Kornblumenblau!"
Der Gatte ablehnend:
"nein lila, oh Frau!"

"Der Rittersporn bläuet
Die Kornblume nicht!"
So spricht er und scheuet
den Widerspruch nicht.

Sie blickt ganz verdrossen,
der Mann ignoriert!
Da hat sie beschlossen
er wird massakriert.

So konnte ein Pflänzchen
das ganz ohne Gift,
bewirken dass Fränzchen
zum Jenseits abdrift.

© Tirilli

Nickname 24.05.2006, 01.57 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Faulenzerchen


Seh ich zu den andern,
schwärmen sie vom Wandern.
Mein Gewissen spricht:
"warum tust du nicht?"

Ach, ich müsst alleine
das macht müde Beine!
Und vor meinem Hirn
kräuselt sich die Stirn.

Denk dann wie ich schnaufe
wenn ich aufwärts laufe.
Bin ich endlich oben
will mich niemand loben!

Nach dem Sich-Besiegen
Muskelkater kriegen!
Das ist wirklich Übel
D´rum ich lieber grübel.

© Tirilli

Nickname 13.05.2006, 12.41 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Bankgeheimnisse



Sie stehen und warten... *gähn* 
So lang schon kein Schwein mehr geseh´n!
*langweil*! Nach vorn einen Tritt!
*aufreg* Du Pöbel! *igitt*

Von links bohrt die Lehne... *stöhn*
Es wär ohne Nachbarn so schön!
*grummel*, du oller Barbar!
*aua* Ich schieb dich! *Har har*!

Von hinten her knufft jemand... *lach*
"Wie unfair!" ertönt fünfzigfach!
*blätter* der Lack geht zu Bruch,
*knirsch* Das Miststück! "*verfluch!*

Komm setz dich mein Liebchen... *dräng*
Das geht nicht mein Schätzchen, zu eng.
*knuddel* die Beinchen hinauf!
*seufzt sehr* Du Schlingel! *gibt auf*

Die Bänke steh´n reglos...*starr*
und finden das Leben bizarr.
*kuckuck* sagt eine kokett,
*blinzel* Wer will mal? *blickt nett*


© Tirilli


(Inspiriert durch Erika Fuchs und deren "Erikative")

Nickname 23.04.2006, 03.31 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Schnippel schnappel



Schnippel schnappel, Gift Giftmord,
der Natur Parole bieten!
Soll sie doch an and´rem Ort,
ihre ganze Kraft aufbieten.

Böse Fliegen und auch Wespen
werden gründlich ausgemerzt!
Schnell ein neues Gift austesten,
wer hier stört hat sich´s verscherzt.

Rasenmäher wird gewartet.
Unkrautmittel inspiziert.
Lang bevor das Gras ausartet
wird es auch schon abrasiert.

Nachbars Garten, welche Schande
wuchert grässlich ungepflegt.
Dafür schreit die Kinderbande
und es wird dort nie gefegt.

Auch empört die fremde Katze
weil sie oft ein Häufchen macht.
Kleine Falle bricht die Tatze!
Denkt der Gärtner aufgebracht.

Schnippel schnappel, Sauberkeit
ist des Menschen höchste Zier.
Und die faule Minderheit,
sollte schleunigst weg von hier.

© Tirilli

Nickname 29.03.2006, 00.29 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Möwenkonferenz



Konferenzen auch am Eis.
Allianzen:
scharenweis.

Sitzung wird nun abgesessen.
Und es wurd´ recht kühl
indessen!

Konferenzen will im Lenz
mancher schwänzen.
Influenz!

Einer hockt bald ganz verloren
hat´s verbockt:
ist angefroren!

© Tirilli

Fotografiert am 24. März, Wörther See

Nickname 25.03.2006, 23.39 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Murritat



"Oh welch Pein!" spricht Sisyphos
weil er sinnlos schuften moss
solche Strafe ist nicht günstig
drum seid notfalls wiederspünstig.

Besser ist´s man hat mal froi
zieht gen Süden im Konvoi
reckt genüsslich alle vüre
und lässt ran die Maniküre.

Fürchtet man Karriereknick
eilt man schnell zum Chef zurick
Tut als wenn man tüchtig wäre
unterwirft sich für die Ähre.

Doch es kommt der Tag wo´s zwockt
nicht nur weil die Liebste bockt
und man sieht nur Defizüte
ach, vorbei des Lebens Blüte!

© Tirilli

Nickname 16.02.2006, 08.07 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Antwort auf ein vor den Latz geknalltes Zitat

"Ein Mann der heiratet, gleicht einem Fisch, der die Freiheit des Ozeans aufgibt, um sich, angelockt von einem Köder freiwillig in die Gefangenschaft einer Reuse zu begeben."

Meine Interpretation:

An meine Holde

Oh Reuse du mein Himmelreich
wie sehr bin ich geborgen.
Verscheuchst die Sorgen allsogleich
verschönst mir jeden Morgen.

Die Freiheit macht mich liederlich
und gänzlich unbesonnen!
Ganz abgelöst verirrt mein Ich
und sucht nur Liebeswonnen.

Oh Herrin nimm es nur nicht krumm
ach, bleib mir doch gewogen!
Und rede ich mal wieder dumm,
hör auf die Psychologen:

Die wissen um des Mannes Pfuhl,
der Ozean ist trübe.
Da hilft auch kein Behandlungsstuhl
und nicht eins auf die Rübe.

© Tirilli

Nickname 07.02.2006, 12.57 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Getrotzt

Zieht es durch alle Türen
so soll man isolieren.
Doch diese Pflicht
gelingt oft nicht,
dann muss man eben frieren.

Ich hab´ zu diesem Zwecke
aus Wolle eine Decke!
Die wickel ich
ganz fest um mich
und alles gut bedecke.

Ein Gürtel hält das ganze fest,
die blöde Kälte draußen lässt!
Nun kann ich steh´n
und sogar geh´n,
so sitz ich nun im kalten Nest.

Nun wirkt es warm um mich herum,
mein Heim wird zum Elysium!
Bin ich nicht schön
so anzuseh´n?
Wer das nicht sieht ist wirklich dumm!

Ich weiß, es gibt da Bürgerpflichten,
man soll sein Haus recht gut abdichten.
Moneten her,
dann mach ich mehr!
Ich frier nicht gern und ließ´ es richten!

Nickname 25.01.2006, 22.24 | (7/7) Kommentare (RSS) | TB | PL